home
Ein Pyrrhus-Sieg
Der Pyrrhussieg ist
eine Metapher für
einen zu teuer erkauften Erfolg.
Im ursprünglichen Sinne geht der Sieger aus dem Konflikt
ähnlich geschwächt hervor wie ein Besiegter und kann auf dem
Sieg nicht aufbauen.[1] Der
Ausdruck geht auf König Pyrrhos
I. von Epirus (319/318–272
v. Chr.) zurück. Dieser soll nach seinem Sieg über dieRömer in
der Schlacht
bei Asculum (Süditalien)
279 v. Chr. einem Vertrauten gesagt haben: „Noch so ein
Sieg, und wir sind verloren!“[2]
Es ist wirklich spannend nach der Wahl
am Sonntag. Hat sich die CDU verrechnet? Mit blendenden
Zahlen wurde der Wahlsonntag gefeiert. Doch der
Montag danach macht nachdenklich. "Stell dir vor, es ist
Wahl, und niemand will mitregieren" - meldet Spiegel -Online
am Mittag. Und die Grünen-Spitze bietet den Rücktritt an,
also fehlen die Ansprechpartner. Gibt´s noch jemand? Ach ja,
die drittstärkste Kraft im Lande sind ja die Linken
geworden. Koalitionspartner? Unwahrscheinlich.
Und ganz kurz wurde gemeldet: Merkel will keine
Minderheitsregierung. Was bleibt noch?
Peer Steinbrück findet sich plötzlich
in einer Situation, wo er Kanzler werden könnte. Das wollte
er doch. Und programmatisch ließe sich sicherlich ein Modus
vivendi finden. Eine populäre Sarah Wagenknecht könnte
das Wirtschaftsressort übernehmen von Philip Rösler , Gregor
Gysi das Außenamt von Guido Westerwelle und Jürgen Trittin
wird Umweltminister statt Peter Altmaier, was er 1998
- 2005 im Bund schon mal gemacht hat. Für die anderen
Stellen würden sich sicherlich geeignete Bewerber finden
lassen, wäre das so schlimm?
Hirngespinste? Politik ist machbar,
Herr Nachbar, wenn man wirklich will. Jakob Augstein meint
in der aktuellen Kolumne auf Spiegel-Online: "Etwas mehr links wagen". Und ich
meine das auch.
Klaus Neumann, am Montag nach der Wahl
Einschätzung der Nachdenkseiten 2
Wochen später:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=18835#more-18835
|