Kein
Skandal, keine Hysterie
Zu beidem taugt die
Pressemitteilung der Stadt Braunschweig nicht, in welcher sie fadenscheinig
mitteilt,
dass sie ein Bürgerbegehren zur
Untertunnelung des Bahnübergangs Grünewaldstrasse für unzulässig hält.
Warum jedoch eine politische
Entscheidung, unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Verwaltungsausschuss nötig
scheint,
bleibt offen, wenn das
Bürgerbegehren so oder so unzulässig ist.
Wir erinnern uns, dass 2 der
grössten Stadtbezirksräte mehrheitlich die Untertunnelung abgelehnt haben.
2 Stadtbezirksräte, deren Vertreter immerhin ca. 70.000 Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger vertreten.
Ebenso haben sich mehr als 90% der beteiligten Bürgerinnen und Bürger gegen
eine Untertunnelung ausgesprochen.
Rechtlich werden die wenigsten Leser der städtischen Pressemitteilung beurteilen können, ob die rechtliche
Einschätzung der Stadt zur Ablehnung des Bürgerbegehrens Bestand haben kann. Ob nicht fundamentale
Mitbestimmungsrechte der Bürgerinnen und Bürger verletzt
wurden, kann nur durch eine Klage festgestellt werden.
Der viel wichtigere Punkt jedoch
ist offensichtlich. Es ist gar nicht gewünscht, dass
Bürgerinnen und
Bürger sich direkt in politische Entscheidungen einmischen. Bei den meisten Vertretern des
AMTA (Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe) und des VA
mangelt
es offenbar so sehr an Geradlinigkeit, sich eine Entscheidung über ein
Bürgerbegehren
legitimieren
zu lassen (oder eben auch nicht),
dass sie sich von vorn herein hinter einer fraglichen
rechtlichen
Einschätzung der Stadt verstecken. Augen
auf bei der nächsten Wahl kann es da nur heissen.
Unter dem Druck und der aktiven
Beeinflussung von Lobbyinteressen steht nun ein politischer Entschluss
im Raum, der nicht nur sehr
kostspielig in der Umsetzung wird (Kostensteigerungen noch gar nicht berücksichtigt),
sondern auch fundamentale
Prüfungen zur Schutzwürdigkeit der Bäume pauschal durch das Umweltamt verneint.
An die Mitglieder des AMTA und
des VA, die weiterhin die getroffene Entscheidung mittragen-schämen sie
sich.
Schämen Sie sich für ihre
Ignoranz und Borniertheit, Menschen ein Ohr zu geben, die andere Meinungen und
Ansichten vertreten.
Tatjana Jenzen
BIBS