Bevenrodeonline                                                                                   02.01.2014       

   

Kommentar

Braunschweig erlebte eine unruhige Silvesternacht, titelte die BZ heute, und berichtete:

Eines fiel auf: Die Böller – laut Polizei meist illegale Importe aus Osteuropa – werden immer ohrenbetäubender und erreichen längst grenzwertige Dezibel-Bereiche an der Grenze zur Körperverletzung. Vor allem, wenn sie in engen Straßenschluchten gezündet werden, wie am Damm. Fensterscheiben fingen hier an zu wackeln, Frühzubettgegangene standen vermutlich senkrecht in ihren Betten.

An der Wendenstraße machte sich junges Partyvolk einen Spaß daraus, Passanten vom Balkon herab solche Mega-Böller vor die Füße zu werfen. Es gab Zoff.

Und pyrotechnisch? Setzte sich Silvester 2013 der Trend zu neuen, semiprofessionellen Raketen-Batterien fort mit Schusszahlen bis zu 40 in Folge – ohne nerviges Herumwerkeln mit dem Feuerzeug an der Lunte.

 Und die Ordnungskräfte hatten viel zu tun:

 

Polizei und Feuerwehr sprachen am Morgen von einem „unruhigen“ Jahreswechsel. Nachdem die frühen Abendstunden ruhig verlaufen waren, sei das Einsatzaufkommen ab Mitternacht rasant angestiegen, heißt es im Einsatzbericht der Feuerwehr.

Der Rettungsdienst hatte ab 23.30 Uhr alle Hände voll zu tun. Bis zum Morgen gab es über 40 Notfälle. Torge Malchau, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr: „Die meisten Einsätze wurden durch übermäßigen Alkoholkonsum, Schlägereien und Verletzungen durch Feuerwerkskörper verursacht.“ 

Es brannte an allen Ecken und Enden. Bis 4 Uhr morgens musste die Feuerwehr zu mehr als 20 Bränden ausrücken. Durch die trockene Witterung, so Torge Malchau seien durch Feuerwerkskörper überall Hecken und Laub in Brand gesetzt worden. In Thune stand gegen 1.45 Uhr plötzlich eine Koniferenhecke in Flammen, ein Zaun brannte nieder. Wie die Polizei mitteilt, soll ein 11-Jähriger eine noch intakte Rakete gefunden und diese angezündet haben. Sie sauste direkt in die Hecke des Nachbargrundstücks, die auf einer Länge von sechs Metern nieder brannte.

Kurz nach Mitternacht, war die Feuerwehr zu einem Brand auf einer Dachterrasse im fünften Obergeschoss eines Hauses am Damm gerufen worden. Sie stand in Flammen, das Feuer war über ein gekipptes Fenster auf die Küche übergesprungen. Die Einsatzkräfte löschten den Brand unter Atemschutz. Das Feuer wurde durch eine Silvesterrakete ausgelöst.

Um 0.26 Uhr wurde ein Pkw in der Weststadt ein Opfer der Flammen. Er brannte komplett aus.

Kurz vor 1 Uhr rückte die Feuerwehr zu einem Brand in der Scharrnstraße aus. Eine Rakete hatte sich unter einem Vordach verfangen und dieses in Brand gesetzt. Der Hauseigentümer versuchte, das Feuer mit einem Gartenschlauch zu löschen und verhinderte ein Ausbreiten.

Unbekannte steckten überall in der Stadt, auch am Bankplatz, Wertstoff- und Müllcontainer in Brand. Ortswehren mussten mitlöschen, unterstützten eine völlig überlastete Berufsfeuerwehr bis zum Morgen. 

Auch in Bevenrode sind sehr viele Sprengkörper gezündet worden. hoffentlich ohne irgendwelche   Schäden. Allerdings sahen die öffentlichen Straßen am Neujahrsmorgen entsprechend aus. Und auch am Neujahrsabend hatte sich das Bild nicht wesentlich geändert. Gemeinsinn - nein danke! Wozu zahle ich Steuern? mögen sich viele gedacht haben.

Ist das zukunftsfähig? Ich glaube nicht. Hier sind Kommunalpolitiker gefragt. Es soll ja auch Gemeinden geben, wo das Abschießen von Sprengkörpern verboten ist. Z. B. auf den nordfriesischen Inseln. Wo es gefährlich ist. Aber wo ist es nicht gefährlich? Mir sind eigentlich öffentliche Feuerwerke, von Profi´s gezündet, lieber. So wie in Sydney. Die ganze Welt staunt darüber. Und bei meinem  Besuch in Puerto de la Cruz im Dezember fand ich folgende Zeitungsnotiz:

  K.N.