Kommentar
Braunschweig erlebte eine unruhige Silvesternacht,
titelte die BZ heute, und berichtete:
Eines fiel auf: Die Böller – laut Polizei meist illegale
Importe aus Osteuropa – werden immer ohrenbetäubender und
erreichen längst grenzwertige Dezibel-Bereiche an der Grenze
zur Körperverletzung. Vor allem, wenn sie in engen
Straßenschluchten gezündet werden, wie am Damm.
Fensterscheiben fingen hier an zu wackeln,
Frühzubettgegangene standen vermutlich senkrecht in ihren
Betten.
An der Wendenstraße machte sich junges Partyvolk einen Spaß
daraus, Passanten vom Balkon herab solche Mega-Böller vor
die Füße zu werfen. Es gab Zoff.
Und pyrotechnisch? Setzte sich Silvester 2013 der Trend zu
neuen, semiprofessionellen Raketen-Batterien fort mit
Schusszahlen bis zu 40 in Folge – ohne nerviges Herumwerkeln
mit dem Feuerzeug an der Lunte.
Und
die Ordnungskräfte hatten viel zu tun:
Polizei und Feuerwehr sprachen am Morgen von einem
„unruhigen“ Jahreswechsel. Nachdem die frühen Abendstunden
ruhig verlaufen waren, sei das Einsatzaufkommen ab
Mitternacht rasant angestiegen, heißt es im Einsatzbericht
der Feuerwehr.
Der Rettungsdienst hatte ab 23.30 Uhr alle Hände voll zu
tun. Bis zum Morgen gab es über 40 Notfälle. Torge Malchau,
stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr: „Die meisten
Einsätze wurden durch übermäßigen Alkoholkonsum,
Schlägereien und Verletzungen durch Feuerwerkskörper
verursacht.“
Es brannte an allen Ecken und Enden. Bis 4 Uhr morgens
musste die Feuerwehr zu mehr als 20 Bränden ausrücken. Durch
die trockene Witterung, so Torge Malchau seien durch
Feuerwerkskörper überall Hecken und Laub in Brand gesetzt
worden. In Thune stand gegen 1.45 Uhr plötzlich eine
Koniferenhecke in Flammen, ein Zaun brannte nieder. Wie die
Polizei mitteilt, soll ein 11-Jähriger eine noch intakte
Rakete gefunden und diese angezündet haben. Sie sauste
direkt in die Hecke des Nachbargrundstücks, die auf einer
Länge von sechs Metern nieder brannte.
Kurz nach Mitternacht, war die Feuerwehr zu einem Brand auf
einer Dachterrasse im fünften Obergeschoss eines Hauses am
Damm gerufen worden. Sie stand in Flammen, das Feuer war
über ein gekipptes Fenster auf die Küche übergesprungen. Die
Einsatzkräfte löschten den Brand unter Atemschutz. Das Feuer
wurde durch eine Silvesterrakete ausgelöst.
Um 0.26 Uhr wurde ein Pkw in der Weststadt ein Opfer der
Flammen. Er brannte komplett aus.
Kurz vor 1 Uhr rückte die Feuerwehr zu einem Brand in der
Scharrnstraße aus. Eine Rakete hatte sich unter einem
Vordach verfangen und dieses in Brand gesetzt. Der
Hauseigentümer versuchte, das Feuer mit einem Gartenschlauch
zu löschen und verhinderte ein Ausbreiten.
Unbekannte steckten überall in der Stadt, auch am Bankplatz,
Wertstoff- und Müllcontainer in Brand. Ortswehren mussten
mitlöschen, unterstützten eine völlig überlastete
Berufsfeuerwehr bis zum Morgen.
Auch in Bevenrode sind sehr viele
Sprengkörper gezündet worden. hoffentlich ohne irgendwelche
Schäden. Allerdings sahen die öffentlichen Straßen am
Neujahrsmorgen entsprechend aus. Und auch am Neujahrsabend
hatte sich das Bild nicht
wesentlich geändert. Gemeinsinn - nein danke! Wozu zahle ich
Steuern? mögen sich viele gedacht haben.
Ist das zukunftsfähig? Ich glaube nicht. Hier sind
Kommunalpolitiker gefragt. Es soll ja auch Gemeinden geben,
wo das Abschießen von Sprengkörpern verboten ist. Z. B. auf
den nordfriesischen Inseln. Wo es gefährlich ist. Aber wo
ist es nicht gefährlich? Mir sind eigentlich öffentliche
Feuerwerke, von Profi´s gezündet, lieber. So wie in Sydney.
Die ganze Welt staunt darüber. Und bei meinem Besuch
in Puerto de la Cruz im Dezember fand ich folgende
Zeitungsnotiz:
K.N.
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