06.05.2023
Blei im Blut von Kindern durch verbleites Flugbenzin - eine unterschätzte Gefahr?
Wir als Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm Braunschweig e. V. beschäftigen uns nicht nur mit vermeidbarem Fluglärm, sondern auch mit Luftverunreinigungen.
Giftiges,
verbleites Benzin ist für ein KFZ seit dem Jahr 2000 in der EU
verboten. Verschiedene Abgasreinigungssysteme sind bei einem KFZ seit
vielen Jahren Standard.
Luftfahrzeuge mit Kolbentriebwerk dagegen
haben keinerlei Abgasreinigungssysteme und fliegen heute noch,
überwiegend auch am Flughafen BS-WOB, mit giftigem verbleitem
Flugbenzin.
Als Folge sind die Anlieger der Flughäfen einer erhöhten Belastung durch die Verbrennungsrückstände ausgesetzt. Dies ist durch eine Studie in den USA nachgewiesen worden. Besonders bei Kindern konnte ein deutlich erhöhter Anteil von Blei im Blut festgestellt werden.
Die am Flughafen BS/WOB üblichen Trainings- und Platzrunden von Luftfahrzeugen mit Kolbentriebwerk werden über dem Flughafengelände, in direkter Nähe dazu oder über den Braunschweiger Stadtteilen mit Schulen und Kindergärten innerhalb sehr kurzer Zeitabstände (fünf bis sieben Minuten) durchgeführt. Gerade in den sich ständig wiederholenden „Startphasen“ entsteht ein deutlich erhöhter Schadstoffausstoß, mit entsprechendem Bleianteil.
Schon
seit längerer Zeit fordern wir ein Verbot von Trainings- und
Platzrunden durch Luftfahrzeuge, die noch mit giftigem verbleitem
Flugbenzin fliegen. Dazu haben wir im Jahr 2022 einen Antrag in der
Fluglärmschutzkommission gestellt, s. Anlage_1.
Nachdem die
Studie aus den USA veröffentlicht wurde, haben wir 2023 einen
Antrag in der Fluglärmschutzkommission gestellt, das
Flughafengelände auf Bleibelastung zu prüfen, s.
Anlage_2.
Zu beiden Anträgen gibt es noch keine Entscheidung.
Wir haben uns zusätzlich mit der Bitte an die Vertreter der Bürger und Bürgerinnen in den Kommunen gewandt, uns beim Schutz der Bürger und Bürgerinnen, insbesondere der Kinder, zu unterstützen. Trainings- und Platzrundenflüge mit verbleitem Flugbenzin sollten unterbunden werden. Auch eine Prüfung der möglicherweise belasteten Flächen halten wir für angezeigt.
Unser Ziel ist es, die bestehende Kontamination der Bevölkerung auf ein Minimum zu reduzieren.
Informationen
zur Studie aus den
USA:
https://www.pressetext.com/news/hohe-bleiwerte-von-kindern-nahe-us-airports.html
Wie
gefährlich Blei ist, nicht nur
hier:
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/800-millionen-kinder-haben-gefaehrlich-hohen-bleigehalt-im-koerper/
Jürgen
Schwarzer
stellvertretender Vorsitzender Schutzgemeinschaft gegen
Fluglärm Braunschweig e.V.
Am Wasserwerk 12a
38110
Braunschweig