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 08.09.2014       

8.9.14

Gelbe Tonne verdrängt Restmülltonne  oder: 10 Monate mit der gelben Tonne

Die Beliebtheit der Gelben Tonne wächst und wächst.  Die Haushalte geben jetzt fast ihren gesamten Müll in dieselbe. Und die Pressestelle der Stadt verkündet stolz, dass die Menge der Wertstoffe um 50 '% gestiegen ist. Doch was wird mit der alten Restmülltonne? Sie bleibt leer, oder ganz Pfiffige entsorgen Dinge, die eigentlich da nicht rein gehören: Grünabfall, Elektrogeräte, Bauschutt, Flaschen.  Denn schließlich wird ja dafür bezahlt.   So war das eigentlich nicht geplant, und deshalb hat der Entsorger angeboten, dass die Sammelwagen für Sondermüll auch (kleine) Elektrogeräte annehmen.  Und dann ist da noch die Geschichte mit den Berichten , dass die Inhalte der gelben Tonne gar nicht als Wertstoffe behandelt werden, sondern zusammen mit der schwarzen Tonne  den Verbrennungstod erleiden. Ich glaube das nicht. Auf jeden Fall wäre ein Stellungnahme interessant.   

 

4.11.13

Gelbe Tonne schon heute ausgeliefert

Da steht sie plötzlich  vor der Tür, heute am 4.11.13, entgegen der Ankündigung. Die gelbe Tonne, die aber lediglich einen gelben Deckel hat. So allmählich wird die Familie komplett. Erst die schwarze, die Restmülltonne, dann die grüne, die für die Gartenabfälle, dann die blaue, für Pappe und Papier - und jetzt die gelbe, für Verpackungen/Kunststoffe,  Verbund- stoffe und Metalle. 

Wohl dem, der einen geeigneten Platz dafür hat. Sie sind ja schließlich keine Kunstobjekte, diese Tonnen,  allenfalls Objekte unserer Konsumkultur, die jeden Gegenstand, den es zu erwerben gilt, in ein Verpackungskorsett zwängt, um ihn unbeschädigt und  möglichst selbstbedienungsfähig zu übergeben. Selbst Autos. Und um die öffentliche Kritik zu mindern, wird das Zeug  wieder eingesammelt und, wenn möglich, recycelt.  Deshalb heißt die Tonne auch Wertstofftonne

Das kostet natürlich Geld, das von der Stadt über die Gebühren eingesammelt wird. Und die erhöhen sich regelmäßig, im nächsten Jahr um  3,9% im Restmüllbereich, weil die Kosten für die gelbe Tonne umgelegt werden müssen. Eine direkte Belastung der Haushalte wäre wohl unpopulär gewesen, also macht man es hintenrum.  Die Ratsgremien müssen wohl noch zustimmen. .

Früher hätte man das als öffentliche Leistung der Kommune, bei der öffentliche Arbeitsplätze an nicht ganz so gut ausgebildete Zeitgenossen vergeben wurden,  akzeptieren können.  Doch heute wird dieser Rückholungsprozess ja  erwerbswirtschaftlich  mit den entsprechenden erwerbswirtschaftlichen Zielen von einer privaten Firma in Form einer Personengesellschaft mit Sitz  in Berlin betrieben. Zwar mit denselben Arbeitskräften, aber zu geringeren Löhnen . Unter der Flagge des Umweltschutzes. Und das mit Gewinn. Personengesellschaften sind bekanntlich nicht publizitätspflichtig, aber der bei Wikipedia genannte Umsatz dieser Firma  in Höhe von 3,2 Mrd. € zeigt, dass man im Entsorgungsgeschäft offenbar gut verdienen kann.

Und damit das so weiter geht, hat die Firma auch schon ein neues Produkt in Erprobung: die gelbe Tonne +. Mal sehn, wann sie kommt.

 

Anhang:

Das System der Gelben Tonne Plus wird von ALBA bereits seit 2005 in mehreren hunderttausend Berliner Privathaushalten angeboten.
Durch diese Tonne erhält der Bürger keine zusätzliche Tonne, sondern in die schon bereit stehende „normale“ Gelbe Tonne können neben Verpackungsabfällen auch alle anderen Arten an trockenen Wertstoffen, wie altes Metall, jede Art von Kunststoff und kleinere Elektrogeräte zusätzlich entsorgt werden. Hierdurch wird die Menge an Abfall, die in Müllverbrennungsanlagen beseitigt werden muss, merklich reduziert, was sich positiv in niedrigeren Restmüllgebühren niederschlägt.    Pressemitteilung Alba vom 26.10.2010